Hundeführerschein BHV
Der BHV - Hundeführerschein
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Zunächst einmal für alle die es nicht wissen und sich fragen – was ist ein Hundeführerschein???
Dieser Hundeführerschein ist
nicht zu verwechseln mit dem gesetzlich vorgeschriebenen
Sachkundenachweis (genannt Hundeführerschein) den jeder neue
Hundehalter vor / bei Anschaffung eines Hundes ablegen muß. Aber , da
er viel umfangreicher ist , wird er statt Sachkundenachweis anerkannt.
Der BHV-Hundeführerschein wurde entwickelt, um dem Hundehalter die Möglichkeit zu geben, nachzuweisen, dass er seinen Hund im Alltag sicher unter Kontrolle hat und weder andere Menschen noch Hunde gefährdet.
Nach jedem Hundebiss, der in den Medien landet, wird auf politischer Ebene überlegt, ob sich an der aktuellen Gesetzeslage, was das Halten von Hunden betrifft, etwas ändern muss. Die Wogen gehen hoch und werden dann wieder ruhiger, aber es brodelt und wir müssen in Zukunft mit Auflagen für die Haltung von Hunden rechnen. Mit dem Führerschein hat man zumindest schon einmal etwas in der Hand, das nachweist, dass sich Halter und Hund um ein unauffälliges Auftreten in der Öffentlichkeit bemühen.
In der Führerscheinprüfung müssen die Hundehalter dies in typischen Alltagssituationen (Verhalten im Restaurant, beim Bummel in der Fußgängerzone, beim Spaziergang ohne Leine in einer belebten Grünanlage bei Begegnungen mit Menschen und fremden Hunden) unter Beweis stellen und außerdem Fragen über gesetzliche Regelungen, Lernverhalten und Kommunikation von Hunden, Verhalten des Besitzers in der Öffentlichkeit sowie Gesundheit und Aufzucht von Hunden beantworten. Der Hund darf seine Umwelt, also große und kleine Menschen sowie andere Tiere, zu keiner Zeit weder gefährden noch belästigen.
Viele Hundeschulen und Vereine bieten inzwischen Hundeführerscheine an. Hundehalter sollten jedoch prüfen, ob sie in ihrer Hundeschule einen Führerschein erwerben, den diese Hundeschule in Eigenregie kreiert hat, oder ob hier tatsächlich etwas geboten wird wohinter namhafte Experten stehen.
Die Bundestierärztekammer empfiehlt den Tierärztekammern der Bundesländer den BHV-Hundeführerschein zum Nachweis der Sachkunde. Auch die Expertenkommission „Der gefährliche Hund“ der tierärztlichen Gesellschaft für Tier-Verhaltenstherapie empfiehlt den BHV-Hundeführerschein als Sachkundenachweis. Der Arbeitskreis „Sachkunde-Hundehaltung“, in dem u. A. Organisationen wie Bundesverband praktischer Tierärzte (BPT), Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. und Deutscher Jagdschutz-Verband (DJV) e.V. vertreten sind, stuft den BHV-Hundeführerschein als empfehlenswert ein.
Auch die Besitzer schwieriger, unsicherer Hunde können den Führerschein bestehen. Bedingung ist, dass der Hundehalter durch weitsichtiges Handeln das Verhalten seines Hundes sicher kontrolliert
Die Dauer der Prüfung für den BHV-Hundeführerschein ist abhängig von der Anzahl der Prüflinge. Erfahrungsgemäß dauern die Prüfungen 6 bis 7 Stunden, bei uns in der Regel von 10 Uhr bis 16 Uhr. Kleine Pausen und die Anfahrt in die Stadt Northeim sind darin enthalten.
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Hundeführerschein BHV
( 4 Beiträge )
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Prüfung 28.6.2009
( 1 Beiträge )
Hier nun ein kleiner Erlebnisbericht mit Fotos von unserer Prüfung am 28.6.09
Unsere 9 Teams, die sich erst zum Stadttraining ab Mitte Mai einmal wöchentlich zusammengefunden und kennen gelernt haben, kamen aus unterschiedlichen Gruppen und 2 aus der Hundeschule Hundgerecht von Gudrun Scholz. Sie haben heute alle die Prüfung mit ausgezeichnetem Ergebnis bestanden. Das heißt , eine Hundeführerscheingruppe, die ewig und 10 Tage miteinander trainiert, ist eigentlich gar nicht nötig. Natürlich bieten wir sie weiterhin an, weil ein gemeinsames Ziel verbindet und Sicherheit gibt. Aber auch Quereinsteiger, aus anderen Gruppen, die sich den Anforderungen gewachsen fühlen, können sich zu den nächsten Prüfungen anmelden. Wir entscheiden gemeinsam , ob die eigene Einschätzung richtig ist..
Wie immer wenn das Wort Prüfung über dem Ganzen schwebt, wächst die Anspannung. Das war auch dieses mal so. Dazu kam, dass wir dieses Mal ja mit 2 Prüfern und einer Prüferanwärterin zurecht kommen mussten. Nacheinander trafen sie hier ein. Sabine Geisler , die hier als Prüferin geprüft wurde, kam mit ihrem Hund Bobby aus Bayern angereist – welch ein Einsatz! Danach traf Benjamin Kirmizi aus Hamburg ein und zum Schluss Claudia Hußmann aus Homberg. Alle 3 strahlten sehr viel Freundlichkeit aus bei ihren einleitenden Worten und konnten so schon mal den einen oder anderen etwas beruhigen. An die Prüflinge, die ihre Hunde entweder bei sich haben oder im Auto lassen konnten, wurden die Fragebögen verteilt. Die meisten Hunde lagen ganz artig bei ihrem Menschen. Nach ca. ½ Stunde waren alle fertig und die Prüfer werteten die Bögen gleich aus. Wäre hier einer durchgefallen hätte er am praktischen Teil nicht teilnehmen können. Aber, wie nicht anders zu erwarten hatten fast alle 100 % richtige Antworten gegeben. Nur 3 hatten je einen Fehler. Das ist schon sehr besonders. Ich war bei meiner Prüfung vor 3 Jahren nicht so gut !
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Nun ging es auf die Trainingswiese. Die Prüfer entschieden, dass die Wiese groß genug ist um alle hier zu prüfen, jedoch in 2 Gruppen parallel. Benjamin prüfte 5 Teams und Claudia mit Sabine 4 Teams. Die ersten Kandidaten waren Ronja und Tula. Tula musste abgelegt werden und Egon sich 30 Schritte entfernen, während Ronja ihre Leinenführigkeit unter Beweis stellen musste. Sie sollte an lockerer Leine gehen mit einigen Wendungen und dabei die Kommandos Sitz, Platz und Steh befolgen. Das Gleiche dann in Freifolge.
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Dann wurde mit einem Zerrseil etwas gespielt und Ronja sollte auf Kommando ausgeben, so wurde das Korrekturwort überprüft. Danach musste sich Ronja von Kerstin untersuchen lassen, Zähne, Pfoten, Ohren, Po und sich ein Maulkorb anziehen lassen. Leider mussten alle Hunde mit dem ungeliebten Ding einpaar Schritte gehen. Das konnten sie nur bedingt, weil sie nicht darauf vorbereitet waren. Wir haben nur das Anlegen und gleich wieder Abnehmen geübt, das wird bei den nächsten Prüflingen anders gehandhabt!
Nun wurde Ronja abgelegt und Thula wurde im gleichen Ablauf geprüft. So verlief es auf dem Platz nacheinander für alle.
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Abschließend wurde die Codenummer mit einem Lesegerät überprüft.
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Alle haben es toll gemacht, obwohl unter etwas erschwerten Bedingungen, weil nebeneinander 2 Prüfungen statt fanden. Aber die Prüfer haben sich auch darüber Gedanken gemacht, ob die Hunde damit zurecht kommen. Da ich ihnen versichert habe, dass ich bei keinem Hund darin ein Problem sehe, wurde so verfahren.
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Inzwischen waren nun auch unsere zahlreichen Statisten eingetroffen. Jogger, Radfahrer, Kinderwagen, Puppenwagen, Kinder mit Springseilen, Diabolo, Inliner, Krückenläufer, Schubkarrenschieber, Hulahuppreifendreher, Spaziergängergruppe und Menschen mit Hund, die alle auch noch aus dem Nachbargarten zusahen. Sie alle sollten die Feldmark beleben an diesem Sonntag in Willershausen.
Allen Statisten hier noch einmal ganz lieben Dank für Eure Hilfe und Anteilnahme.
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Mit dieser unglaublichen Belebung konnten wir die etwas ruhige Stadtatmosphäre in Northeim ausgleichen. Es war richtig super gute Stimmung auf unserem Rundweg.
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Ja, wie gesagt, nach der Prüfung auf dem Platz, stand nun die Prüfung in einer belebten Grünanlage an. Da Hundeschulen in der Northeimer Grünanlage an der Wilhelmswiese nicht mehr gern gesehen sind und ein Verbot besteht dort gewerblich zu arbeiten, haben wir uns gedacht, dass es hier bei uns ja überall grün und noch grüner ist. Wir mussten das Grün nur ordentlich beleben. Das ist uns dann auch wirklich gelungen. Für diesen Prüfungsteil wurde die Gruppe wieder geteilt , so dass jede Gruppe den Rundweg von einer anderen Seite anging und wir demzufolge in der Mitte auch noch schöne Begegnungen haben mussten.
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Per Walky-Talky haben wir den im Feld bereitstehenden Statisten kundgetan, dass wir nun auf dem Weg sind, damit sie sich ihrerseits auch in Bewegung setzen konnten.
Die Hunde mussten teilweise angeleint, dann aber auch sehr viel Strecke ohne Leine mit ihrem Menschen an den entgegenkommenden hinkenden, fahrenden, spielenden und schiebenden Ablenkungen vorbei. Auch hier mussten sie die Kommandos Sitz, Platz und Steh zeigen.
Noch bevor die Begegnung der entgegenkommenden Hundeprüflinge stattfand hat Benjamin die Hunde ablegen lassen und dann einen nach dem anderen durch die Gruppe abrufen lassen. Es gab auch noch einige Begegnungen wo man jemanden nach der Zeit fragen musste und interessant waren auch die Statistenhunde. Sehr beeindruckend, wie überall wo er auftaucht, war Tarek, die fast kalbgroße Dogge. Aber auch da ist keiner in Ohnmacht gefallen.
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Fast haben alle schon tief durchgeatmet, weil ziemlich am Ende der Strecke angekommen, als sich unerwartet das Sprichwort „Stille Wasser sind tief“ noch bestätigte.
Der freundliche Benjamin wurde "richtig fies"! Er machte ein Glas Würstchen auf und legte nicht etwa eins davon auf den Weg, wie ich es ja auch ganz gern mal mache, nein, er pflasterte damit sozusagen den Weg über die ganze Breite.
Grinsend verteilte er dann auch noch das Würstchenwasser. Die Hunde sollten abgeleint darüber hinweggehen und keine Anstalten machen etwas vom Boden aufzunehmen!
Melody war so beeindruckt, dass sie die Würstchen als böse einstufte und lieber einen großen Bogen darum machte. Sie brauchte gar kein Verbot. Auch alle anderen machten es super und akzeptierten vorbildlich das „nein“. Sie liefen einfach drüber weg mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf.
Khalil meinte nach 2 Metern Abstand erst mal warten zu müssen, ob Frauchen nicht doch noch mal ein „hols dir“ verlauten lässt. Nein, hat sie nicht....
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Bei Claudia und Sabine in der anderen Gruppe, die ich nicht begleitet habe, war es nach Gudruns Bericht, auch nicht gerade soft, was da verlangt wurde. Hier waren es Frikadellen, die zumindest für die Hovi-Aimee eine Herausforderung waren. Ganz link war wohl auch die Verwicklung in ein Gespräch mit dem Hundeführer, während mal eben so ein leckeres Brötchen auf der Erde abgelegt wurde.....
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Naja, wat mut dat mut wohl. Eigentlich waren alle 3 Prüfer unterm Strich seeeehr nett, so nach dem Motto „der tut nix....“
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Ja, dann fuhren wir nach Northeim, wo auf dem Parkplatz zunächst einmal das Aus- und Einsteigen bei jedem einzeln begutachtet wurde. Wie nicht anders zu erwarten, keine Problem!
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Auf dem Weg in die Fußgängerzone wurde während der gesamten Zeit auf die Leinenführigkeit geachtet.
Was ganz locker aussah, war gar nicht so einfach. Manch ein Hund kann exakt Fußgehen, aber was eine lockere Leine beim Schlendern ist, weiß er nicht. Unsere 9 wissen das schon! Sie waren ziemlich entspannt, weil inzwischen auch schon ziemlich erledigt. Sylke mit Aimee überholte und setzte sich diskret an die Spitze des Gänsemarsches, weil es hinten in der Reihe natürlich schwerer ist. Was natürlich genau so dezent von Benjamin gesehen und kommentiert wurde.
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Die Fußgängerzone in Northeim an einem Sonntag ist ein Flopp! Das hatte ich aber erwartet und deshalb im Vorfeld schon bei der Grünanlagenprüfung für genügend Ablenkungen gesorgt. Northeim war zwar nicht entvölkert, aber fast. Die letzte Prüfung fand an einem Samstag statt und hatte vermehrte Anforderungen durch das rege Geschäftsleben, dafür aber Langeweile in der Grünanlage. So gleicht sich das wieder aus.
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Ich fand es war super so. Wir gingen zunächst in das Citycenter um Treppen und Fahrstuhl zu benutzen und schleppten uns dann hungrig und erschöpft in ein Restaurant am Marktplatz. Nach einer kleinen Attacke unterm Tisch zwischen Khalil und Ronja, die die beiden dazugehörigen Menschen aber vorbildlich regelten fielen alle Hunde in einen tiefen Schlaf.
Dass wir von Kellnern bedient wurden haben sie wohl nur noch mit einem halben Auge mitbekommen. So verlief also auch der Restaurantbesuch vorbildlich.
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Hier am Tisch wurde dann über die Ergebnisse der Prüfung gesprochen und verkündet, dass alle bestanden hatten. Benjamin vergibt für jedes Prüfungsdetail Schulnoten, für seine eigene Orientierung, in seinen persönlichen Notizen. Freundlicher Weise hat er sie uns mitgeteilt, was er ja nicht hätte machen müssen. Es gab nur 1er und 2er!!!!!!
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Ja, damit hatten wir es geschafft und ich bin total froh und stolz auf alle Teilnehmer. Es ist ja nicht so, dass das Ganze an den Trainern so einfach vorbei geht. Es ist doch sehr viel Vorbereitung, gedanklich spielt man alles durch, man weiß nicht wie die Prüfer sind, jeder Prüfer kann die Prüfung nach seinem Ermessen gestalten. Gudrun war im Vorfeld mindestens so fertig wie die Teilnehmer, konnte nicht schlafen , hatte Magenschmerzen. Nun ist es geschafft und ich beglückwünsche alle noch mal hier und sage „danke“ für euer Vertrauen an
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Kirsten und Lothar Zeisberg mit Dana aus Northeim, Kerstin Prenzler mit Ronja aus Einbeck, Katrin Weihberg mit Melody aus Bad Gandersheim, Hille Bunje mit Khalil aus Heckenbeck, Natascha Grube mit Aemy aus Sebexen, Egon Jansen mit Tula aus Gillersheim, Sylke Iburg mit Aimee aus Freden und den beiden aus Gudruns Hundeschule Robert Kleinhans mit Al aus Kreiensen und Claudia Mahrt mit Emilia aus Edesheim. Ihr ward alle super toll!!!
Gisela
und hier noch einpaar Fotos von dem großen Tag:
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