So arbeiten wir
Unsere Einstellung Tieren gegenüber wurde sicherlich schon deutlich unter der Rubrik „Über uns" und dem Artikel "Vom Hund zum Freund". Daraus ergibt sich natürlich auch eine besondere Arbeitsweise. Nämlich der konsequente Verzicht auf Zwang, Druck und Strafe.
* Wir arbeiten nicht :
mit Erschrecken und Bedrängen, nicht mit Schnauzengriff und Nackenschüteln, erst recht nicht mit
Leinenruck am Halsband, Stachelhalsbändern, Würger, „Erziehungshilfen“ wie Gentle-Dog (Nylon-Riemen unter den Achseln), Master-Plus-System (Sprühstoß mit Wasser-Wasserstoff-Gemisch), Teletakt & Co (Stromgeräte) . Alles das gibt es also bei uns nicht.
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Aber bei uns fängt Gewalt nicht mit dem "bösen Blick" an und ja, wir benutzen ein freundlich aufgebautes Abbruchsignal, aber wir brüllen es nicht und benutzen es immer nur in Verbindung mit einem Hinweis für den Hund , was er stattdessen tun soll !
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Ein von uns nicht abgelehntes Erziehungshilfsmittel, in hartnäckigen Fällen von Leineziehen und bei ungünstigen Mensch-Hund-Kräfteverhältnissen, ist der Gentle Leader (ein Kopfhalter vergleichbar mit dem Pferdehalfter).
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Wir arbeiten in allen Gruppen mit dem Clicker!
Clickertraining ist eine hoch effektive Ausbildungsmethode, weil wir Menschen damit die Möglichkeit haben, dem Hund punktgenau, im richtigen Moment und auch, wenn er für dieses Verhalten noch kein Wortsignal kennt, zu sagen, dass er gerade etwas richtig macht. Clickertraining basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Verhaltensforschung und ist einfach und nüchtern ausgedrückt die Übertragung allgemeingültiger, lerntheoretischer Grundlagen in die Hundewelt.
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Clickertraining ist ein Training auf der Basis positiver Bestärkung. Ob ein Verhalten häufig, manchmal oder gar nicht gezeigt wird, wird bestimmt von seinen Konsequenzen. Das heißt, wird ein Verhalten belohnt bzw. lohnt es sich für den Hund, wird der Hund es wieder zeigen. Das ist der Schlüssel für dieses Training. Der bewußte Verzicht auf Druck und Zwang bedeutet aber nicht, dass der Hund in dieser Hundeschule keine Regeln und Grenzen erfährt. Der Hund selbst fragt danach und möchte sich mit unserer Hilfe in der Menschenwelt zurechtfinden. Grenzen setzen und durchzusetzen erfordert neben Konsequenz auch Selbstdisziplin und Einfühlungsvermögen. Die Art wie wir Grenzen setzen sagt mehr über den Menschen aus als über den Hund....
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Wenn wir Verhalten verändern wollen, dann schauen wir vor als auch nach dem Verhalten ganz genau hin: Was löst es aus, was hält es aufrecht, wie kann ich es unterbrechen, oder umleiten und welche sinnvollen Alternativen trainiere ich. Wir überlegen uns was genau wir von dem Hund wollen und nicht mehr nur was wir nicht wollen und dann fangen wir an, das erwünschte Verhalten sicher aufzubauen.......
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Clicker ist die englische Bezeichnung für einen kleinen Knackfrosch. In der Praxis lernt der Hund erst einmal, dass nach dem Click-Geräusch, sofort ein Leckerchen folgt. Bald soll der Hund herausfinden, das nichts im Leben umsonst ist und was er tun kann um zum ersehnten Click zu kommen. Hat er beispielsweise erkannt, dass es jedesmal clickt, wenn er sich hinsetzt, wird er das Sitzen anbieten um zu seinem Leckerchen zu kommen. Erkennt er, dass bei durchhängender Leine Anerkennung und Leckerchen folgt, wird er lernen nicht mehr zu ziehen. Gibt es jedesmal einen Click, wenn er die Pfote anhebt, wird er bald Pfötchen geben um an sein Leckerchen zu kommen.
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Beim Clickertraining soll der Hund aktiv werden und Verhaltensweisen anbieten. Er kann dies ohne Scheu tun, weil er für falsches Verhalten oder Fehler in einer Lernsituation nicht bestraft wird. Es gibt einfach nur keinen Click, wenn er etwas Unerwünschtes tut! Im Alltag kann es schon mal anders aussehen. Natürlich lassen wir uns von unseren Hunden nicht einfach die Pizza wegessen oder unsere Lieblingskatze jagen. Hundeerziehung ist ein Prozess und Hundehalter sind gut beraten sich in Geduld, Ruhe und Zuversicht zu üben. Genau so wichtig sind aber auch die Bereitschaft sich Hintergrundwissen anzueignen und alte Konzepte wenigstens in Frage zu stellen.
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Die gewählten Erziehungsmethoden sagen mehr über den Hundehalter aus als über den Hund und die bestehenden Probleme......
Mit dem Clicker lernt der Hund erfahrungasgemäß sehr schnell und Erlerntes festigt sich besser, als bei der üblichen Lockmethode, bei der der Hund mit der Nase dem Leckerchen folgt und häufig eher unbewußt in eine Stellung oder in ein Verhalten gelockt wird. Er achtet nur darauf, dass Leckerchen nicht aus den Augen zu verlieren und hört auf zu denken. Beim Clickertraining lernt der Hund systematisch zuerst etwas zu tun, bevor eine Belohnung auch nur in Sicht kommt. Das ist der Unterschied zwischen Belohnung und Bestechung.
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Wenn es bei Ihnen jetzt immer noch nicht geclickt hat und Sie lieber an den alten Methoden festhalten wollen, weil Sie es immer so gemacht haben, weil Sie nicht umlernen wollen, weil es bequemer ist und ja auch irgendwie funktioniert , zumindest so einigermaßen........ überlegen Sie, ob Sie sich wirklich vorstellen können mit uns zu arbeiten.
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Sie denken wahrscheinlich, wenn es auf die Konsequenzen ankommt, kann man doch auch mit Lob und Strafe arbeiten!
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Leider stimmt das – rein theoretisch. Damit Strafe aber so wirkt, dass der Hund etwas dauerhaft unterläßt, müssten Sie immer, wenn das Verhalten gezeigt wird, punktgenau im richtigen Moment und heftig strafen und das ist nicht nur mit Schwierigkeiten verbunden, sondern auch mit folgenden erheblichen Nebenwirkungen: Stress, Angst, keine Information darüber was der Hund stattdessen tun soll, Vertrauensbruch, Beziehungsprobleme und Lernblockaden.
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Ohne Strafe geht es in der Regel besser, denn Sie bekommen einen Blick für die positiven Verhaltensweisen und Anlagen Ihres Hundes. Beim Training wirkt sich das enorm auf die Lernfreude aus, denn es hebt bei Ihnen und beim Hund die Stimmung, wenn Sie sich darauf konzentrieren, bereits positive Ansätze in die richtige Richtung, einzufangen.
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