Hunde-Beschäftigung Teil 1
in besonderen Situationen oder auch nur zum Spass
Es kann immer mal sein, dass der Hundeauslauf zu kurz kommt oder vielleicht wegen Krankheit, Tobespielchen und lange ausgedehnte Spaziergänge vom Tierarzt verboten wurden. Man merkt dem Hund schnell an, dass ihm was fehlt und besonders bei langer Ruhigstellung so etwas wie eine Depression eintritt. So etwas wie Krankheitseinsicht haben Hunde wohl eher nicht, zumal der Schmerz oft unbeachtet bleibt, wenn der Spieltrieb so lange schon ausgebremst werden mußte. Vielleicht sind hier ja einpaar übernehmbare Anregungen für den einen oder anderen armen kranken Hund dabei. Vor allem findet Ihr hier Vorschläge, die ohne wenig Vorbereitung schnell umsetzbar sein sollen.
Außerdem gibt’s auf der Internetseite www.spass-mit-hund.de jede Menge Anregungen.
Auf jeder Beschäftigungsseite listen wir 10 Ideen auf. Damit Ihr nicht immer wieder unten, am Ende der jeweiligen Seite nachschauen müßt, ob eine neue Beschäftigung beschrieben wurde, findet Ihr hier den Stand der Dinge:
Es sind zur Zeit 10 Ideen im Teil 1 zu finden!
Und nun viel Spass beim Ausprobieren:
1. Versteckt doch einfach mal das Lieblingsspielzeug in einer dicken Decke. Richtig eingerollt oder in alle Richtungen gefaltet oder beides, ist eine dicke Decke ein Superversteck, fast so gut wie Mäuschen ausgraben. Wir spielen das inzwischen fast jeden Abend. Zuerst wird der Ball irgendwo in der Wohnung versteckt. Leni sitzt und wartet bis ich sie suchen schicke. Hat sie den Ball gefunden und mir gebracht, ist die schönste Belohnung wenn ich ihn in die dicke Decke einrolle und sie ihn wieder "ausgraben" darf.
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mitunter ganz schön anstrengend! |
2. Und auch für die nächste Runde braucht Ihr nichts, was Ihr nicht sowieso im Haushalt habt. Nehmt eine größere stabile Pappkiste und stopft einpaar Handtücher oder eine Decke hinein. Dazwischen versteckt ihr entweder einpaar Leckerchen oder ein wichtiges Spielzeug, wie in Daschkas Fall, ihren Zipfel. Auch hierbei muß Hund sich, je nachdem wie fest man stopft, ganz schön anstrengen.
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3. Vielleicht habt Ihr ja auch schon von der neuen Sportart Treibball gehört. Hierzu benötigt man mehrere große Gymnastikbälle und in der Regel hat man die nicht zu Hause. Aber es geht auch im Kleinen. Vielleicht habt Ihr ein kleines Kindertor , wie auf den Fotos, oder ihr funktioniert eine größere Kiste um, mit der Öffnung zur Seite und clickert Euren hund dafür, dass er einen Ball ins Tor stubst. Das ist gar nicht so einfach, denn Hund soll nicht die Zähne sondern die Nase zum Stubsen benutzen. Auch ins Tor zielen muß in Minischritten gelernt werden. Hilfreich ist es, wenn man an einer Wand beginnt und das Tor seitlich zur wand stellt, nicht wie auf dem Foto. Dann ist zumindest schon mal eine Seite begrenzt......
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4. Einräumen ist auch eine nette Beschäftigung, egal ob es sich um Unterwäsche, Socken, Spielsachen oder Bälle handelt. Man kann dazu einen kleinen Wäschekorb in die Mitte des Zimmers stellen oder auch eine Kiste oder ein anderes Körbchen benutzen. Zunächst übt ihr das Apportieren, dann das Loslassen in die Hand oder gleich in einen korb. Schön ist es, wenn das volle Körbchen dann auch noch gebracht wird....
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5. Eine weitere schöne Beschäftigung ist es, den Hund das Frühstück suchen zu lassen. Für Ulas zieht Petra morgens einen Putenhals über das Grundstück. Er sucht inzwischen konzentriert am Boden und legt sich am Ziel vor seinen Fund. Falls Eure Hunde nicht roh gefüttert werden, muß es kein Putenhals sein - obwohl es für die meisten wohl wie Weihnachten wäre. Es gibt im Supermarkt manchmal Gemüsezwiebeln in einem schlauchähnlichen ganz kleinmaschigen Säckchen zu kaufen. In dieses Säckchen kann man alles mögliche Leckerzeug reinstecken und dann an einer Schnur über den Boden ziehen. Würstchen eignen sich oder auch mal eine kleine Dose Katzenfutter (natürlich ausgepackt) oder oder. Anfangs muß die Strecke noch nicht lang oder winkelig sein. Auch könnt ihr ihn anfangs beim Fährtelegen ruhig zugucken lassen. Das Würstchen oä sollte unter einer Schüssel liegen, damit ihr das davor Hinlegen üben könnt. Es wird mit Sicherheit ein beliebtes Spiel für Euren Hund und nicht zu verwechseln mit dem Hundesport Fährten. Es soll Euch einfach nur Spass machen!
Das was da im vierten Bild aus Ulas Maul hängt ist übrigens nicht die zunge sondern der Putenhals!
6. Beliebt sind bei uns auch Milchtütenspiele. Auch bei mir, denn sie verschleiern einwenig mein schlechtes Gewissen, wenn ich zu lange arbeiten muß. In eine leere Milchtüte werden einpaar Leckerchen gesteckt, der Plastikverschluss abgeschnitten (denn der ist ja nun wirklich nicht gesund), so, dass eine kleine Öffnung entsteht und dann soll Hund sehen, wie er an die Leckerchen kommt. Meine haben inzwischen gut raus, dass man die Tüte ankippen muß damit die Lecker raus rutschen. Aber auch wenn dann nichts mehr drin ist, riechts ja noch nach leckerer Milch. So macht man sich als Hund an die Arbeit die Tüte zu zerlegen und möglichst die Innenseite von jedem Fetzen sauber zu lecken. Glücklicherweise fressen meine Hunde diese Tütenreste nicht. Da muß man bie anderen Hunden vielleicht erstmal schauen, vielleicht ruhig auch einwenig wegschauen, weil manchmal wird ja nur mal ausprobiert und dann als nicht gut eingeordnet. Jedenfalls wandern unsere Milchtüten ziemlich oft erst nach Zerlegung in den Müll.... Die Fotos zeigen, danach ist man durchaus bereit für ein Schläfchen mit Tüte.
7. Manchmal muß man auch mal mit Hundeblick durchs Kinderzimmer gehen. Man findet fast immer Sachen die man umfunktionieren kann oder die sich einfach auch mal für eine musikalische Früherziehung für Hunde eignen. Hier ist gerade ein Babyspielzeug im eisatz, dass auf jedem Knopf eine andere Melodie spielt. Eigentlich zum irre werden, in Kinderhänden. Aber unter Hundepfoten wirklich sehr lustig, man kommt richtig in Schwung. Versucht einfach mal das gezielte irgendwo Drauftreten eures Hundes zu clickern. Zuerst kann es ja ein Blatt Papier sein, dann ein Bierdeckel und wenn Eurem hund klar wird, dass Ihr Spass daran habt, wenn er auf alles mögliche drauftritt, dann wird er Dir auch bald mit Musik eine Freude machen. Clickerhunde sind einfach pfiffig. Sie sehen da liegt was auf dem Boden was da sonst nicht liegt und Frauchen guckt da auch noch immer drauf, damit muß man doch was machen. Und schon ist entweder die Nase dran oder eben die Pfote - also der Moment für den ersten Click...
8. Waschtag kann in Zukunft auch immer ein Tag der Freude werden. Weil man z.B. nicht mehr alleine mit der Arbeit ist, sondern den Hund daran teilhaben läßt. Für Clickerhunde kein Problem! Natürlich wird nicht gleich die nasse Wäsche aus der Waschmaschine gezogen. Fangt doch einfach mal damit an, dass der Hund keine Angst vor der dunklen Trommel hat. Legt sein Lieblingsspielzeug hinein und freut Euch wie blöd, wenn Wauzi sich traut es wieder herauszuhohlen. Schon das interessierte Hineinschauen oder Schnüffeln ist den ersten Click wert und natürlich eine Belohnung. Dann gehts Schritt für Schritt weiter. Noch mehr Spielzeuge, Stofftiere , trockene Handtücher, Socken, nasse Handtücher usw. Alles dient dazu den Hund zu beschäftigen, seinem Gehirn Arbeit zu geben und wenn er darüber eine kleine Haushaltshilfe wird, ist es auch gut, aber nicht unbedingt das Ziel......
9. Der Wäschekorb als Leckerchenklappe ist die bisher zwar leicht zu bauende, aber offensichtlich am schwersten zu begreifende Hundedenkmaschine. Wir haben ja wirklich schon zig selbstgebaute Futterautomaten bzw. Denkmaschinen gebaut um das Wachstum der grauen Zellen im Hundekopf anzuregen. Das schwierigste Problem für die Hunde ist, dass sie nach hinten ziehen müssen, damit der Korb vorne auf klappt. Weil sie so schnell wie möglich vorne an der Öffnung , also am Leckerchen, sein wollen , ziehen sie nicht lange genug und der Korb fällt wieder runter und das Leckerchen ist wieder unerreichbar. Hier setzt nun wirklich das Gehirn ein. Bei Daschka hats fast gequalmt. Leni denkt ein bisschen schneller.....
Den Wäschekorb habe ich auf eine passend große Holzplatte gebunden. Zwei Löcher auf einer Seite der Holzplatte und gebohrt, 2 Löcher am Korb angezeichnet und gebohrt, Bänder durchgezogen, so dass man den Korb sozusagen aufklappen kann. Zum Aufklappen ein Band (in unserem Fall ein Stück Schlauchbinde) zum Dranziehen angeknotet. In unsere Schlauchbinde habe ich einen kleinen Ball gestopft, weil Hund an dem besser ziehen kann.
Soviel Arbeit für das lütte Leckerchen!
10. Wer weiß schon ob es mal nützlich ist, dass Hund die Tür auf und zu machen kann. Zumindest , wenn man mal die Hände voll Einkaufstaschen hat oder voll Kleister , wäre es doch toll, wenn ihr nur noch sagen bräuchtet "Los, Struppi, mach mal die Tür auf !"
Befestigt eine Schnur an der Klinke und zwar mit Klebeband am besten so, dass sie direkt am Klinkenende herunter hängt, da wo runtergedrückt wird. Ans untere Ende der Schnur knotet ihr einen alten Socken fest, in Kopfhöhe des Hundes, damit Struppi etwas zum Festhalten hat. Ihr clickt nun jedes Interesse am Strumpf , vom Hingucken, Dranschnüffeln bis zum Festhalten, dann das Dranziehen. Versucht es aufzubauen wie ein Daumenkino. Ihr wißt doch, jede Seite ein Minischritt in die richtige Richtung. Der Weg ist das Ziel !
Ihr könnt natürlich auch erst mit der Sockenschnur Zergelspiele machen, wenn der Wauzi daran zieht und dafür belohnt wird, dann ist es für ihn vielleicht einfacher herauszufinden, dass er an der Schnur ziehen muß, auch wenn sie an der Türklinke hängt. Klasse ist, wenn hinter der dann aufgehenden Tür gleich ein Lieblingsspielzeug oder ein stattliches Wurststück ins Auge fällt. Dafür kann man es dann gleich noch einmal versuchen.
Das Türzumachen könnt ihr dann später auch probieren. Übt dazu vielleicht zuerst das Stubsen mit der Nase an einen Bierdeckel, den ihr in der Hand haltet. wenn das klappt legt den Bierdeckel auf den Boden und laßt ihn anstubsen, dann könntet ihr ihn an eine Wand heften. Wenn das alles klappt heftet den Bierdeckel an die Tür in Kopfhöhe des Hundes und laßt ihn stubsen. Laßt die Tür dabei einen Spalt auf und je doller der Hund stubst um so euphorischer freut ihr euch. Irgendwann, wenn Hund merkt, wie leicht er euch eine Freude machen kann, wird er doller stubsen und die Tür klappt richtig zu. Ihr wißt hoffentlich was das dann heißt? Ja, genau, dann ist Weihnachten und Ostern zusammengefallen und ihr feiert das entsprechend.
Auf dem Foto unten links hab ich für Leni ein Stück Klebeband angeheftet. Ich denke für nicht so geübte Hunde ist die Vorgehensweise mit dem Bierdeckel einfacher.
Daschka hat (Bild oben rechts) hinter der Tür gleich ihren Zipfel gefunden und bringt ihn rein.
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