31.5.2007, Welpenstadtgang, Daschkallis Ruhestand und wie bringe ich meinem Hund das Betteln bei
Am letzten Samstag war Welpenstadtgang. Netterweise wurde er von Anuks Papa im Bild festgehalten und einige Schnappschüsse könnt ihr hier sehen. Der Stadtgang ist für alle Welpen etwas ganz aufregendes. Meist wurden sie bisher in Feld und Flur herumgeführt oder machten auch schon mal einen Gang durchs Dorf. Stadtluft riecht aber anders und für die genialen Hundenasen ist der geruchliche Informationseingang nicht mit Zeitunglesen zu vergleichen , sondern mit dem Blättern in Meyers Taschenlexikon 25 Bände. Hinzu kommen die Infos die mit den Augen aufgenommen werden und mit den Ohren. Das sind aber noch nicht alle Reize die im kleinen Hundegehirn verarbeitet werden müssen, auch die Informationen, die der Hund durch Rucken, Ziehen und Drücken von euch erhält , müssen irgendwie eingeordnet werden. Man könnte also von einer überdimensionalen Informationsdusche sprechen, die da auf den Welpen einströmt.
Wenn man sich das mal deutlich macht - und das sollte man als Welpenbesitzer - dann dürfte jedem klar werden, wie viel wir von unserem kleinen Hund verlangen, wenn er dann auch noch auf uns achten soll, nicht ziehen soll, nicht stehen bleiben soll, möglichst jetzt schon all das zeigen soll, was er ja eigentlich erst dosiert lernen soll. Also, versucht Euch mal ein bisschen einzufühlen, dann werdet ihr sicherlich freundlicher, aufmunternder, verständnisvoller und gerechter mit Eurem Hund umgehen. Vergleicht die Hundeerziehung mal mit dem Bau eines Hauses. Ihr arbeitet zur Zeit am Fundament (Vertrauen, Bindung, Wortschatz). Es muß tragfähig werden. Kein Baumeister beginnt mit dem Dach!!! Und niemals macht man das Abitur vor der Grundschule!!! Natürlich muss der Ausbau und auch das Dach des Hauses vorbereitet werden. Das sollte auch in der Welpenerziehung so sein. An allem was wir später mit dem Hund erreichen wollen, sollten wir jetzt schon arbeiten, aber eben auf der Welpenstufe, ganz dosiert, grundsteinlegend, klar und deutlich, gerecht und immer unbedingt freundlich-fröhlich, manchmal quiekig! Wer das nicht so rüber bringen kann sollte vielleicht jeden Morgen ein Stück Kreide essen, damit die Stimme lieblicher wird. |
Zirkus Daschkalli geht erstmal einbisschen in den Ruhestand. Über uns schweben zur Zeit dunkle Wolken und Daschka und ich brauchen Ruhe und keinen Stress. Neben der Nierenmissbildung, die nun bestätigt wurde, steht seit gestern auch die Frage im Raum ob sich vielleicht gerade eine Epilepsie breit macht oder ob ein anderer Prozess in Daschkas Kopf vor sich geht. Alle 4 Buchungen für Juni und Juli habe ich nun schweren Herzens abgesagt. Aber wir kommen wieder - bestimmt.....
Der Hundealltag geht aber weiter und die Fragen der Welpenkunden wiederholen sich auch immer wieder. Vor Kurzem gings ums Anspringen, siehe letzte ATH-Geschichte. Letztes Mal gings ums Betteln. Scheinbar bettelt Djego (Name natürlich geändert) am Tisch, obwohl er noch nie am Tisch etwas bekommen hat. Hm!? Grundsätzlich kann man sagen, dass bei jedem Verhalten, das der Hund immer wieder zeigt, irgendwo ein positiver Verstärker sein muss!
Kann ja sein, dass alle Familienmitglieder sich dran halten, dass nichts am tisch gefüttert wird. Aber letztens war die Oma (Nachbarskind, Onkel Otto) zu Besuch und ganz unbemerkt könnte etwas vom Tisch "gefallen" sein. Vielleicht wird er auch nur hin und wieder am Tisch gestreichelt, oder in anderer Form beachtet, vielleicht wird auch geschimpft. Irgendwas veranlaßt den Hund zu hoffen, dass er Erfolg haben könnte mit seinem Verhalten. Ganz besonders geduldig im Betteln sind die Hunde, die nur manchmal, also selten, was kriegen. Die haben sich nämlich in Ausdauer geübt und da sie nie wissen, wann die Belohnung kommt, aber sicher sind, dass sie irgendwann kommt, sind sie immer gleichstark motiviert und haben einen langen Atem. Wir werden darüber in der nächsten Welpenstunde ausführlicher sprechen.
Nur soviel schon mal: Bringt Eurem Hund das Betteln bei, aber in einer Form, die Euch angenehm ist und die keiner außer Euch als Betteln erkennt. Beginnt mit einem Deckentraining (der Hund soll sich auf seine Decke schicken lassen). die Decke kommt dann direkt an den Tisch, dahin, wo der Hund üblicherweise bettelt. Wenn er einen kurzen Moment auf seiner Decke liegen kann belohnt ihn dafür. Der Hund soll erkennen was von ihm erwartet wird. Erstmal soll er ruhig auf seiner Decke liegen für vielleicht 1 Minute. Zeit und Abstand vom Tisch dehnt ihr dann, in den nächsten Tagen, immer weiter aus. Bis Euer Hund liegend auf seiner / einer Decke bettelt was das Zeug hält. Keinen stört es, keiner merkt es und ihr werdet ihn dann, wenn Ihr am Ende Eurer Trainingsphase angelangt seid, nach Eurer Mahlzeit mit einem Leckerchen für angepaßtes Verhalten (geformtes Betteln) belohnen können. Es ist ganz einfach, Ihr werdet sehen.
Hier noch einpaar Fotos von Petras Vormittagsgruppe die sich in Teamwork stetig steigert. In der 4er Gruppe ist noch für 2 nette Wauzis platz:
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Gisela
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