Anspringen
Die Frage, was man gegen das leidige Hochspringen machen kann, wird in allen Gruppen immer wieder gestellt. Die Antwort ist immer wieder: sorgt dafür, dass der Hund damit keinen Erfolg hat. Erfolg ist jede Art von Antwort, Zuwendung, Gemecker, Geschubse, Blickkontakt usw. Da wir mit unserem Hund nicht allein auf der Welt leben und jeder Mensch auf junge Hunde anders reagiert, meist aber mit "ach ist der aber niedlich", während Oma schon die Hundezunge auf der Brille hat, ist das Abgewöhnen des Hochspringens ein absolut langwieriges Unterfangen.
Wenn Hunde sich begrüßen belecken sie sich dabei oft die Schnauzen. Sie zeigen sich damit gegenseitig, dass sie freundlich gesinnt sind und einer friedlichen Begegnung nichts im Wege steht. Je unsicherer ein Hund ist, um so mehr muß er dafür sorgen, dass der andere ihn nicht missversteht. Es ist außerdem ein tief verwurzeltes Verhalten, denn der Welpe durfte die Elterntiere anspringen um an ihre Lefzen zu stubsen , um zu erreichen, dass sie ihm Futter hervorwürgen. Also zunächst einmal ist alles ganz normal und wirklich gute Absicht!
Vielleicht wird die Zwickmühle des Hundes an folgendem Beispiel deutlich:
Stell dir vor, du besuchst ein fremdes Land, in dem es Begrüßungsrituale gibt, die du noch nicht kennst. Voller Freude auf die kommenden Urlaubstage begrüßt du deinen Zimmervermieter mit Handschütteln, freundlichem Lächeln und Hallo. Das Hallo bleibt dir dann aber gleich im Hals stecken, weil du promt seine Faust in deinem Magen fühlst. Das Handgeschüttel kannte dein Vermieter nicht und war empört. Seine Faust in deinem Bauch hat dir wehgetan und dich sehr verunsichert. Mehr Informationen hast du nicht bekommen und weißt deshalb immer noch nicht, wie sich in diesem Land die Menschen üblicherweise begrüßen. Vielleicht hast du es ja auch ganz richtig gemacht, denkst du, und dein Vermieter hatte nur einen schlechten Tag. Da du keine andere freundliche und höfliche Begrüßungsart kennst, als Handschütteln, wendest du sie bei einer anderen Person wieder an. Diesmal wird dein Gegenüber zwar etwas steif und irritiert, aber er läßt sich freundlich auf dich ein, klopft dir auch noch aufmunternd auf die Schulter. Du denkst sofort, na also, war es wohl doch nicht so falsch mit dem Handschütteln und nimmst dir vor, weiterhin auf deine Art freundlich höflich zu bleiben. Wie viele Faustschläge du noch eingesteckt hast, weiß ich nicht, aber du bist ja ein Optimist (wie meine Daschka z.B ;-)......)
Aber nun mal ernsthaft: Je weniger Rambazamba Ihr beim Weggehen und beim Wiederkommen macht und je ruhiger Ihr Euch verhaltet um so weniger wird der Hund sich aufregen. Hilfreich ist bei Flummies die herzliche Begrüßung einpaar Minuten zu verschieben, bis sich der Hund völlig beruhigt hat. Ignoriert ihn nicht völlig, das ist unfair aber freut euch einfach mal sparsam ! Nach einem kurzen und netten "hallo, bin wieder da" kocht ihr Euch erstmal einen Kaffe. Habt Ihr das erledigt, freut Euch zusammen über das Wiedersehen.
Eine andere Möglichkeit ist es dem Hund ein alternatives Verhalten anzubieten. Wenn Ihr nach Hause kommt sagt ihr dem Hund durch die wenig geöffnete Tür, dass er sich setzen soll. Die Tür geht erst dann richtig auf und ihr kommt herein, wenn der Hund sitzt und sitzen bleibt (wenn er das schon kann!) bis ihr richtig reingekommen seid. Dann bekommt er in Ruhe einige Leckerchen und euer freundliches "hallo, bin wieder da" ihr spart Euch die größere Freude über das Wiedersehen noch ein bisschen auf (denkt an den Kaffee).
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