"Nein...."

Das   NEIN-Bonbon bonbons

Stell dir vor, du bekommst beim Welpenkauf gleichzeitig mit deinem Welpen ein riesengroßes Bonbon. Dieses Bonbon soll ein ganzes Hundeleben lang halten......Das Bonbon hat auch einen Namen, es heißt „NEIN“! Jedes Mal wenn du  „NEIN!"  sagst, dann schrumpft dein Bonbon ein kleines Stückchen. Je kleiner es wird um so wirkungsloser wird es! Und jetzt rate mal, welches Wort in der Hundeerziehung am meisten gebraucht wird????! Richtig, es ist das Wort „NEIN“ 

 Natürlich ist ein NEIN – als Abbruchkommando  – unbedingt notwendig, aber mal ehrlich, wirkt es bei deinem Hund denn noch? Ist dein Bonbon noch groß genug?

 

Ein „NEIN“ sollte separat und sorgfältig eingeübt werden – angepasst an das Alter des Hundes. Mit Welpen macht man z.B. ein kleines nettes Handspiel:

 

Du legst auf deine geöffnete Hand ein Leckerchen. Wenn dein Hund denkt, du hältst es ihm hin , damit er es nehmen kann und daran schnüffeln will, schließt du die Hand und sagst gleichzeitig "nein". Hunde reagieren auf diese Situation unterschiedlich. Der eine wird mit den drei S reagieren, Staunen, Stutzen, Sitzen. Bei ihm kannst du die Hand wieder öffnen und mit der gleichen Ruhe das Spiel noch einmal wiederholen. Beim dritten mal, wenn du die Hand öffnest sagst du "nimm" und dein Hund darf sich nun das Leckerchen nehmen. Wiederhole das immer mal wieder, damit dein Hund eine Chance hat nach und nach die Bedeutung der Wörter "Nein" und "Nimm" zu erkennen. Bei einem Hund, der anfängt deine Hand aufzukratzen oder daran nagt, bleibe selbst ganz ruhig und lass auch dein "Nein" nicht lauter werden,  wedel auch nicht mit deiner Hand hin und her. "Nein" heißt einfach nein und erst wenn der Hund abläßt und etwas nachdenklicher wird, öffne sofort die Hand und sag "nimm". Er soll drei Dinge lernen:

- "Nein" heißt: es ist nicht erlaubt oder ich krieg es nicht

-  wenn ich ruhig bin könnte es klappen

- "Nimm" heißt: ich darf es nehmen

Ganz schön viel für einen jungen Hund, der sowieso niemals klaut, sondern findet. 

 

In Übungssituationen, wenn der Hund Fehler macht, hat ein "Nein"  nichts zu suchen. Es sagt ja nur, dass der Hund mit einem Verhalten aufhören soll. Aber woher weiß er womit er aufhören soll ? Soll er aufhören zu atmen, zu gehen, zu schnüffeln, er macht ja eine ganze Menge zur gleichen Zeit. Überlege sorgfältig, wann du ein „NEIN“ einsetzt – in den meisten Fällen ist es sinnvoller, dem Hund stattdessen und konkret zu sagen, was du von ihm erwartest.Beispiel: Dein angeleinter Hund steht aus dem Sitz auf , weil ihn gerade ein Steinchen drückt, weil er gerade einen tollen Geruch in der Nase hat, weil er einen Hund kommen sieht usw. Was also sollte in dieser Situation ein „NEIN“ beenden? Sag ihm einfach was er machen soll z.B. „sitz“ reicht völlig und schon hast du an deinem Bonbon gespart.

Ist dein Hund aber gerade dabei etwas vom Boden aufzunehmen und du musst schnell reagieren um die Gefahr abzuwenden, dann ist ein „NEIN“ vielleicht angebracht, weil du ihm noch nicht beigebracht hast dich zu fragen.....! Und vielleicht ist dir nun klar geworden, dass dein Hund ja erstmal die Chance haben muß zu lernen, was "Nein" bedeutet. Er ist schließlich mit unserem Wortschatz nicht auf die Welt gekommen!

Auch einem erwachsenen Hund kannst du noch einmal Sprachunterricht geben, wenn du das Gefühl hast, er hat den Sinn des wortes noch nicht verstanden. Natürlich kann es auch ein Gehorsamsproblem sein und dein Hund zeigt dir den Stinkefinger und frißt genüßlich die Igelkacke weiter. Oft ist es aber doch so, dass ein bisschen Nachhilfe in Menschensprache nicht schlecht wäre.

Du könntest mal ein Picknick im Wohnzimmer auf dem Teppich machen. Stell dein Abendbrot auf den Boden und mach es dir auf einem Kissen gemütlich. Diese Situation verleiht dir die nötige Ernsthaftigkeit, denn du hast Hunger. Rede nicht viele Worte, sondern zeige durch deine ganze Haltung, dass du allein essen willst. Deute auf deinen Teller und belege ihn für deinen Hund mit einem ruhigen aber unmissverständlichen "Nein". Du kannst auch Deinen hund auf seine Decke schicken oder sogar nebn dir ins Platz. Hin und wieder belohnst du ihn mit einem Hundeleckerchen für das Liegen auf der Decke. Wenn du sicher bist, dass dein Hund die Situation verstanden hat, steh einmal auf und entferne dich 1 Schritt. Lobe und belohne ihn fürs Liegenbleiben. Vergiss nicht, du sollst deinen Hund nicht provozieren etwas von deinem Teller zu nehmen. Du sollst ihm helfen sich richtig zu verhalten. Sorge dafür, dass er Lernerfolge hat, dafür bist du verantwortlich.

 

 

Und außerdem : jedes NEIN ist ein verpaßtes JA !!! und zeigt, dass du nicht aufgepaßt hast.....

 

 

 

 

 

 

 
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