Merkblatt Rohfütterung
Unser Merkblatt zur Rohfütterunghund_mit_futter_1.gif

Sie haben sich entschlossen Ihren Hund nicht mehr mit Fertigfutter zu belasten und möchten ihn nun artgerecht und gesund ernähren.Dazu sind einige Hinweise notwendig, denn nur rohes Fleisch zu füttern, wäre ein fataler Fehler! Wie sein Vetter, der Wolf, gehört der Hund zur Ordnung der Karnivoren. Das ist die Sammelbezeichnung für sämtliche hauptsächlich von tierischer Nahrung lebenden Tiere und Pflanzen. Außer Beutetieren (Fleisch, Knochen, Fellteile) frißt der Wolf- und so sollte es auch der Hund tun können- Obst, Kräuter, Beeren, Gräser, Wurzeln und Insekten.Das Gebiss des Hundes, die Beschaffenheit des Speichels und der Magensäure, der verhältnismäßig kurze Darm, die Art der Verdauung – alles spricht eindeutig dafür, dass der Hund ein Fleischfresser ist und daher eine auf Getreide basierende Ernährung grundsätzlich falsch für diese Spezies ist. Alle Hundefertigfuttersorten bestehen leider zum größten Teil (60-90%) aus Getreide. Was also tun?Wir sollten versuchen einer artgerechten, natürlichen Ernährung möglichst nahe zu kommen und somit versuchen ein Beutetier zu ersetzen.Um ausführliche Informationen zur Rohfütterung zu bekommen können Sie im Internet nachlesen unter: www.barfers.de („barf“ steht für biologisch-artgerechte rohe Fütterung).

Sie können  sich aber auch von uns einen Futterplan ausrechnen lassen.

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Hier nun einpaar wichtige Informationen in Kürze, damit Sie nicht all zu viele Fehler machen und Ihrem Hund unwissendlich Schaden zufügen:

Jeder Hund hat aufgrund von Größe, Rasse, Alter, Aktivitäten, Klima usw. einen individuellen Futterbedarf. Ganz grob kann man sagen, dass der Hund mindestens ca. 2-4% seines Körpergewichts an Futter pro Tag benötigt. Das wären ca. 600-1200g Futter für einen 30kg schweren erwachsenen Hund (ein junger aktiver Hund benötigt z.B. mehr Futter als ein älterer, ruhiger Hund).

Davon sollten 70-80% Fleisch, Innereien u. Knochen sein und 20-30% Gemüse, Obst und andere Zutaten.

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- Fleisch: z.B. grüner Pansen, Herz, Leber, Maulfleisch, Muskelfleisch usw, z.B. vom Rind, Lamm, Wild, Huhn, Pute, Ente, Gans, Pferd, Fisch   (kein Karpfen). Kein rohes Schweinefleisch (Aujezkysche Krankheit ist tödlich für   Hunde und wird in Deutschland nicht getestet. Auch Rindfleisch, das beim   Metzger neben Schweinefleisch liegt kann infiziert sein.)!

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- Knochen: der Kalziumbedarf kann komplett und bequem mit Hühnerhälsen abgedeckt werden. Verfüttern kann man aber auch Kalbsrippen, Putenhälse, Hühnerhälse,Suppenfleisch,   Ochsenschwänze - alles unbedingt roh füttern. Nur so sind Knochen ungefährlich und   am besten verdaulich! Knochen ist der wichtigste Kalziumlieferant (z.B. 100g Hühnerhälse liefern 950 mg Kalzium, 100g Kalbsknochen 13800 mg Kalzium) Am besten zu berechnen ist die Fütterung von Hühnerhälsen. Knochen können leicht zu Verstopfung führen , also unbedingt aufpassen wenn man sie überhaupt verfüttert.  Falls Hühnerhälse oder Knochen nicht ausreichend verfügbar sind, müssen Sie unbedingt für genügend Kalzium sorgen: z.B. 1g zerriebene Eierschalen liefern 370mg Kalzium.Ein ausgewachsener Hund im Erhaltungsstoffwechsel hat einen Tagesbedarf von 80 mg Kalzium u. 60 mg Phosphor pro kg Körpermasse nach Zentek u. Meyer (National Research Council geben mind. 50 mg Cal. an).  Nicht jeden Tag muss der Bedarf gedeckt sein, aber über einen Zeitraum von 3 Wochen sollte der Hund alle Nährstoffe erhalten, die er braucht um gesund zu bleiben.

- Reis, Nudeln, Haferflocken, Flocken sind nicht notwendig, können aber,   besonders bei großen Hunden, als Magenfüller dienen, vorausgesetzt der Hund   hat keine Getreideallergie und leidet nicht an Arthrose, Gicht oder Krebs.

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- Gemüse u. Kräuter: z.B. Salate, Möhren, Zucchini, , Kohlrabi, Spinat,Suppengemüse, Broccoli, Brennessel, Löwenzahn usw.. Alle Kohlsorten, Bohnen und Hülsenfrüchte , wenn überhaupt, nur gekocht, Nachtschattengewächse (Tomaten, Paprika, Auberginen, Peperoni) sowie rohe Kartoffeln, Zwiebeln und Avocados gar nicht. Alle anderen rohen Gemüsesorten sollten püriert oder geraspelt werden, da nur so die Nährstoffe verwertet werden können.

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 - Obst: z.B. Apfel , Banane, Birne, Erdbeeren, Himbeeren,    Brombeeren, Nüsse, Kokosraspeln usw. Keine Weintrauben!!!!!!! 

 Quark, Hüttenkäse, Joghurt können Obst und Gemüse für den Hund attraktiver machen.

  Öle (bei uns gibts nur Becel wegen des hohen Vitamin-E Anteils) oder eben  abwechselnd  kaltgepr. Distel-, Walnuss-, Borretsch-, Sesam- Fisch-, Leinsamen- , Traubenkernöl, Lebertran, wenn man es komplizierter möchte, sind wichtig.

Fertigtrockenfutter u. Rohfutter sollten sie nicht mischen (wegen der unterschiedlichen Verdauungszeit)!

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Falls Sie einen Welpen auf Rohfütterung umstellen wollen, was durchaus sinnvoll ist, muss ein anderer Nährstoffbedarf in der Wachstumsphase berücksichtigt werden. Bei Welpen und Junghunden wird der Gesamtbedarf von Kalzium und Phosphor durch die Wachstumsrate in den verschiedenen Lebensmonaten bestimmt. Sie sollten sich bei jungen Hunden unbedingt den Nährstoffbedarf ausrechnen lassen, er ist nicht zu vergleichen mit dem Bedarf eines erwachsenen Hundes!

Bitte sprechen Sie uns oder eine in der Rohfütterung erfahrene Tierärztin oder Tierheilpraktikerin an.

Manchmal kann es in der Umstellungszeit zu Problemen kommen. Sprechen Sie uns an und geben Sie nicht gleich auf, es ist nicht so kompliziert wie es auf den ersten Blick scheint. Und Sie müssen auch nicht alles was hier aufgelistet ist füttern, es sind nur die Möglichkeiten die man hat !  Ihr eigener Plan kann ganz einfach sein.

                                                                                                             Ihr ATH-Team

 

 
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