13.8.2007, Ärger mit dem Amtsschimmel und ein ernster Zwischenfall
Wir sind zwar total tierlieb und stehen immer für gewaltfreies Training ein. Wie soll man aber einen Amtsschimmel clickern???
Erst der Ärger mit unserem zwanghaften Nachbarn Herrn (und Frau) B......, der stets bemüht ist alles unter Kontrolle zu haben, und im Laufe der Zeit sogar gelernt hat, wie er nichtbellende Hunde zum Bellen bringt. Ganz geschickt schleicht er sich hinter den Büschen heran, bleibt dann auf der anderen Seite des Baches stehen, wächst langsam zu gesamter Größe an, von einigen Blättern noch verdeckt und plustert sich ordentlich auf. Alle Hunde, die bis dahin leise waren, legen guten Gewissens, empört über so viel unerwünschte Präsenz, los. Mit recht, denn wir machen ja hier schließlich keine "Piepshow" ! ....
Wie schon berichtet wurde uns seinetwegen die Sonntagsarbeit verboten. Unser Antrag die Betriebszeiten deshalb bis 20 Uhr abends zu erweitern, wird im Bauamt noch bearbeitet. Ganz netter Weise wurde für uns von einigen Kunden eine Unterschriftensammlung in der angrenzenden Fürst-Wildrich-Straße durchgeführt - sozusagen um Familie "B" drumrum - , damit wir nicht noch mehr Steine in den Weg gelegt kriegen.
Aber damit nicht genug. Nun hat uns auch noch jemand, vielleicht so ein netter Northeimer Kollege, der nicht weiß, dass Konkurrenz das Geschäft belebt, bei der Stadt angezeigt, seit wir mobil in Northeim tätig sind. Wir wären mit 15 Hunden und deren Menschen auf der Wilhelmswiese schulungsmäßig tätig gewesen....... Natürlich ist das Quatsch, denn so große Gruppen stellen wir überhaupt nie zusammen. Jedenfalls flatterte uns ein Schreiben vom Ordnungsamt und eins von Grundstück- und Gebäudewirtschaft ins Haus. Anlagen der Stadt Northeim dürften wir nicht für unsere Hundeschule nutzen.
Noch einpaar mehr Nackenschläge gab es in der letzten Woche für uns. Wir müssen uns den Vorwurf gefallen lassen , dass wir eine Situation falsch eingeschätzt haben. Bei einer Schleppleinenübung kam es zu einem unschönen Zwischenfall, der zwar ohne ernstere Folgen blieb, aber gefährlich für einen Menschen hätte ausgehen können. Wir haben die Angst und die Unsicherheit der Teilnehmerin, in ihrem Ausmaß, nicht erkannt. Wir glaubten, dass genaue Verhaltensanweisungen für die Durchführung der Übung für alle ausreichen würden und sind dazu über gegangen die Teams auf ihrem Übungsweg nicht mehr, wie in den vorherigen Stunden, zu begleiten, sondern aus Entfernung zu beobachten. Das war in diesem Fall noch nicht angesagt und führte durch Überforderung dazu, dass ihrerseits weder auf die Leinenlänge, noch auf den Abstand zum nächsten Hund geachtet werden konnte.
Einer von uns hätte mitgehen sollen um korrigierend eingreifen zu können. Alle hatten Glück im Unglück, aber dennoch war der Schaden groß. Die Teilnehmerin fühlte sich im Nachhinein von uns im Stich gelassen und nicht ernst genommen. Der Schreck saß uns allen in den Knochen und besonders natürlich den unmittelbar Betroffenen. Natürlich haben wir das Ereignis nicht nach Ende der Veranstaltung einfach abgehakt. Und es wird wohl auch Auswirkungen haben auf folgende ähnliche Veranstaltungen. Wir werden sicherlich noch mehr Rückmeldungen der Teilnehmer einholen, immer mit der Angst im Nacken, dass wir etwas Wichtiges übersehen haben oder falsch eingeschätzt haben könnten.
Grundsätzlich wünschen wir uns Teilnehmer, die die Verantwortung am Tor zur Hundeschule nicht einfach an uns abgeben, sondern mit allen Sinnen und ihren grauen Zellen anwesend sind und uns die Informationen geben, die wir brauchen um das Mensch-Hund-Team einschätzen zu können. Jeder Teilnehmer sollte sich die Hilfe einfordern, die er sich von uns wünscht und auch ruhig mal sagen, ich hab es nicht verstanden oder ich will es so nicht machen, oder zeigt mir noch mal wie es geht, oder oder oder - sagt uns einfach wie es euch geht, weil meistens geht es so auch dem Hund......
Wir sind auch nur Menschen und nicht unfehlbar, keiner von uns hat die Weisheit mit Löffeln gefressen und war auch in seinem früheren Leben nicht unbedingt ein Hund. Also, alles was wir hier miteinander erreichen können ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die nur entsteht, wenn die Kommunikation klappt und wir alle Informationen bekommen, die es über den Hund gibt und zwar ungefärbt und nicht schöngeredet. Und falls ihr das Gefühl habt, dass wir etwas nicht richtig verstanden haben, dann hakt noch einmal nach !
Zu guter letzt gibt es noch die Hiobsbotschaft, dass an unserem Sommerfest in Willershausen ein Lauf stattfindet für den die ganze Straße an unserem Grundstück entlang, ab 17 Uhr, mit einem absoluten Halteverbot belegt wird. Die Fa. Bosch ist aber so freundlich uns zu retten und bietet ihren großen Parkplatz an.
Gisela
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