Folgetrieb der Welpen

Folgetrieb der Welpen

So mancher frischgebackene Hundehayorki_3.giflter berichtet stolz, dass sein Hund eigentlich gar keine Leine braucht, weil er sowieso nicht wegläuft.  Leinengewöhnung findet bei solch stolzen Hundeeltern kaum statt.
Das andere Extrem sind die Hundehalter, die ihren Welpen nie von der Leine lassen, weil sie fälschlicher Weise glauben er läuft ihnen weg. Meist bereiten beide Vorgehensweisen in den ersten Monaten keinerlei Probleme. Aber wenn Wauzi dann selbstbewußter wird ist das Jammern groß....
Die einen ziehen ohne Ende, weil sie sich von dem Ding gegängelt fühlen. Die andern suchen erstmal das Weite und kommen so schnell nicht wieder, weil sie nie erfahren haben, dass man von selbst zurückkommt und dass es sich lohnt.

Welpen bis zu einem Alter von ca. 20 Wochen haben einen natürlichen Folgetrieb, sie wollen nahe bei ihrem Rudel bzw. bei ihren Bezugspersonen bleiben. Beobachtet man wildlebende Hunde oder Wölfe zeigt sich, dass sie  immer in der Nähe der Mutter bleiben. Bei ihr ist Futter und Schutz garantiert. Keiner der Welpen bleibt zurück oder unternimmt Alleingänge, denn das kann lebensgefährlich sein...
Die Mutter entfernt sich mit den Kleinen anfangs nur wenige Meter von der Wurfhöhle, damit sich die Welpen bei möglichen Gefahren schnellstens in die Höhle zurückziehen können. Manchen Welpen fällt es schwer, wenn sie in ihre neue menschliche Umgebung umgezogen sind, sich von zu Hause wegzubewegen. Zuhause bedeutet Sicherheit. Hier kann man manchmal auch am besten pinkeln, denn draußen ist alles fremd, aufregend und unsicher. Sie verhalten sich ihren Anlagen entsprechend. Also zerrt sie nicht von zu Hause weg, sondern lockt sie, tragt sie die ersten 100 Meter oder fahrt mit dem Auto und entschuldigt, wenn man, auch nach einem längeren Spaziergang, lieber zu Hause auf den Teppich pinkelt.

Ihr  könnt und solltet den Folgetrieb des Welpen unbedingt nutzen.
Der Welpe wird versuchen, immer in eurer Nähe zu bleiben. Läuft er hinter euch her und schaut euch welpe_rennt.gifsogar an, solltet ihr ihn dafür unbedingt loben und belohnen. Muntert ihn ruhig immer wieder auf weiter mitzugehen.
Sollte sich euer Hundekind doch einmal weiter entfernen, dann lauft ihm nicht hinterher, sondern gebt ihm die Chance zu erkennen, dass er auf euch achten muß, um euch nicht zu verlieren und nicht umgekehrt. Besser ist es, sich umzu
drehen und in die andere Richtung zu laufen oder auch mal hinter einem Baum kurz zu verschwinden. Natürlich zeigt ihr euch sofort wieder, damit euer Hund keine Panik bekommt. Ihr solltet ihn dann rufen, ein-, zweimal reicht. Dauerrufen führt letztlich dazu, dass der Hund auf Durchzug stellt und euer Rufen nur noch als Standortmeldung wahrnimmt und sich dadurch sicherer in der Entfernung fühlt.
 
Wenn ihr ihm immer hinterherlauft, wenn er sich entfernt, könnte er lernen, dass er die Richtung angibt und ihr ihm brav folgt. Das wäre fatal ! Euer Welpe würde sich wie ein kleiner König fühlen und daraus entwickeln sich dann später kleine Kröten und Zicken.  Der Hund sollte sich immer am Menschen orientieren. Wenn ihr ihn ständig ruft und so den Kontakt auf Entfernung zu ihm aufrecht erhaltet, fühlt er sich sicher und er muß sich nicht weiter um euch kümmern. Ihr seid ja da und orientiert euch an ihm, statt umgekehrt.

Je älter euer Hund wird, um so mutiger und eigenständiger erkundet er seine Umgebung. Hat er aber schon als Welpe gelernt, dass er euch folgen soll und dass es sich für ihn lohnt, wird es eine Gewohnheit für ihn.
Deshalb sollte dieses F
olgeverhalten von euch immer freundlich kommentiert werden, überseht es nicht, sondern beantwortet seine Nähe und auch seinen Blickkontakt und sein Interesse an euch immer mit freundlichen Worten und ein paar Leckerchen.  mops.gif
Zu euch zu kommen und an eurer Seite zu gehen muss ihm Sicherheit geben und das Größte überhaupt sein. Nur so entwickelt ihr euch zu einem tollen Team.

Welpen und Junghunde, die sich weiter entfernen und sich nicht gut zurückrufen lassen, haben wahrscheinlich schon entsprechende Erfahrungen gesammelt. Ihr habt ihn entweder nie von der Leine gelassen oder ihr seid ihm ständig hinterhergelaufen oder ihr habt seinen Namen zu einer Standortmeldung umfunktioniert, die ihm ständig mitteilt Frauchen ist noch hier, es ist alles in Ordnung, mach du nur dein Ding..... 

 

Ist es schon so weit gekommen, dann solltet ihr euch zeigen lassen, wie man mit einer Schleppleine umgeht. Manche Trainer raten dazu mittels Schleppleine dem Hund ein Fliegdurchdielufterlebnis zu verpassen. Dazu raten wir nicht. Dennoch kann man mit der Schleppleine als Hund eindrucksvolle Lernerfahrungen machen ohne ein Schleudertrauma zu erleiden.

 
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