18.6.2009, wollt Ihr wirklich lernen, wie man an der Leine "richtig" ruckt???

18.6.2009, wollt Ihr wirklich lernen wie man an der Leine „richtig“ ruckt???hundanleine.gif

 


Ja, der Leinenruck scheint eine Wissenschaft für sich, auf die Dosis kommt es an, auf die Richtung und auf den richtigen Moment. Die Betonung liegt auf richtig, dann wird der Hund auch leinenführig, so denkt man noch in so manchen Hundeschulen. 

Bei uns Brustgeschirrvertretern  kriegt man das wohl eher nicht hin, denkt der eine oder andere, deshalb muss man wohl mal so einen richtigen Leinenführkurs z.B.  in der Northeimer Hundeschule mitmachen. Mensch, Gerry und Balou  – ob man euch da vorher gefragt hat???? 

Natürlich wird der Hund da am Halsband geführt, das Brustgeschirr ist sowieso Pippifax und etwas für Weicheier und laut einigen Züchtern verbiegt es ja auch den Brustkorb, wenn der Hund noch im Wachstum ist. Also spätestens bei dieser Begründung stellen sich meine Nackenhaare auf. Nein, eigentlich bin ich ratlos bei soviel Scheinheiligkeit. Da  lässt man den jungen Hund Monate lang keine Treppen laufen und nicht springen, verbietet das Brustgeschirr, um ihn vor Schaden zu hundmachtsichgedanken.gifbewahren und dann wenden die tollen Hundeversteher völlig selbstverständlich an einer sehr empfindlichen Stelle des Hundes mechanische Gewalt an.

Da müssen Junghunde mit Stachelhalsband rumlaufen, natürlich sind die Stacheln nach innen gestellt, zu sehen bei einem jungen Beagle auf entsprechender Internetseite in der Fotogalerie der Junghunde, da wird mit der Leine korrigiert , da wird Stress produziert und der Zweibeiner bezahlt auch noch dafür, bedankt sich für die lockere Art der Vermittlung.

Plötzlich wird nach der harten Hand der alten Schule verlangt, genug mit Gesundheit und der nette Hundefreund vergisst, dass auch Hunde so etwas wie Bandscheiben besitzen, dass im Halswirbelbereich wichtige versorgende Blutbahnen zum Gehirn führen, die Luftröhre, der Kehlkopf und die Schilddrüse sitzen. Bei einem starken Ruck mittels Halsband, Kettenwürger, Stachelhalsband können Bandscheibenverschiebungen auftreten und bei stark ziehenden Hunden Luftröhre, Kehlkopf und Hauptschlagader gequetscht werden, was zu einer Sauerstoffunterversorgung des Gehirns führen und somit einige gesundheitliche Störungen auslösen kann. Das weiß jeder Physiotherapeut und natürlich auch die Tierphysiotherapeuten!

 

Mensch Leute, warum braucht ihr das? So groß kann die Not doch nicht sein.  Ihr findet  nicht in Ordnung was da gemacht wird, schimpft über die Methoden, aber nach dem Motto bezahlt ist bezahlt nehmt ihr das volle Angebot in Anspruch.

 

Dass Leinenführigkeit ein wichtiges Thema ist zeigt der Alltag auch in unserer Hundeschule. Dass einige Teams nicht weiterkommen, weil ständig mit dem Hund diskutiert wird, Unruhe durch die eigene Stimmung übertragen wird,  das Timing von Lob und Korrektur nicht stimmt und das verstehnurbahnhof.gifVerhalten des Zweibeiners so uneindeutig ist, dass dem Hund die Orientierung fehlt, und manch einer glaubt, sein Hund sei taub, bringt uns schon oft zum Grübeln. Allerdings grübeln wir nicht darüber nach, wie man dem Hund möglichst sinnvoll weh tun kann, damit in Folge die menschliche Unzulänglichkeit nicht mehr so auffällt.

Ich muss es doch mal deutlich sagen, wenn wir Sommerfestbesucher nach Hause schicken, wenn sie sich weigernkullernde_hundeaugen.gif auf unserem Gelände das Stachelhalsband abzumachen, dann ist es doch auch logisch, dass wir ATH-Kunden, die in einer anderen Hundeschule über Strafe (natürlich auch Lob, wenn es angebracht scheint...) am Leinentraining arbeiten, bitten, dort weiterzumachen. Beides gleichzeitig verträgt sich nicht. Außerdem muss ja auch eine Unzufriedenheit vorliegen, wenn man nach anderen Methoden sucht. Oder ist es wirklich Blauäugigkeit???

 

Was wir hier bewusst vermeiden um ein gutes Lernklima zu schaffen, solltet ihr euch nicht in einer anderen Hundeschule abholen. Fragt euch lieber, ob ihr hier im ATH richtig seid, ob ihr wirklich verstanden habt, was wir hier machen und ob es euren Wünschen entspricht, ob ihr wirklich genügend Zeit im Alltag aufbringt um mit dem Hund weiterzukommen, oder ob ihr vielleicht in den Gruppenstunden noch einmal nach Erklärungen oder Einzelstunden fragen solltet. Dieser Mix aus den Methoden verunsichert nur den Hund und letztlich auch den Halter.

Ich will nicht missverstanden werden: Es ist gut, dass es unterschiedliche Angebote und Herangehensweisen gibt, eben für jeden Menschentyp das was ihm gefällt und was er braucht. Meine Meinung ist bekannt, ich mag keine Übergriffe auf Hunde, die den Schmerz bewusst mit einkalkulieren. Das ist ein Armutszeugnis und so hilflos sollte man als Hundehalter nicht sein.

 

Wenn  Mensch sich einen Hund anschafft, den man nicht nur als Sportgerät oder Prügelknaben sehen will, muss dem Menschen klar sein, dass er selbst es ist, der am meisten gefordert ist. Wiehundundmannmitaugen.gif erfolgreich der Mensch als Erzieher / Trainer ist, ist letztlich davon abhängig, ob er bereit ist sein eigenes Verhalten zu überprüfen, infrage zu stellen und eventuell sogar zu verändern. Nur wenn man bereit ist sich mit dem Hund, seinem Wesen, seinen Bedürfnissen, seinen Trieben, seiner Art auseinander zu setzen und sich auf unterschiedlichsten Ebenen miteinander zu beschäftigen, lernt man sich kennen, vertrauen und verstehen. Natürlich kann der Hund auch durch Angst und Schrecken oder  Zuckerbrot und Peitsche lernen, aber warum soll er das wenn es auch über Motivation, Freude und Vertrauen geht. Nein, das ist nicht antiautoritär! Auch ich kann deutliche Grenzen setzen – aber fair muss es zugehen!

 

Und nun zum vollbrachten Mantrailing-Workshop, der mir sehr viel Spass gemacht hat. Lucky workshop_mai_rottis.jpgund Mozart und auch die beiden Rottis, die leider nur den Anfang mitnehmen konnten, zeigten ihr Naturtalent. Am Ende des Workshops brauchten die Hunde nicht mehr sehen wo der Mensch, den sie suchen sollten, langgelaufen ist, sondern wurden auf die Spur gesetzt und ab ging es durch den Wald.

Mozarts letzte Spur hat am meisten Eindruck hinterlassen. Er sollte mich suchen , was ja auch nicht so leicht ist, denn Frauchen sucht man ja gerne, aber jemand anders, hm....

Meine Spur führte durch frische Schafshaufen und begann bei einer beeindruckenden Kuhherde, die ich aber , als ich losging, noch nicht sehen konnte. Die Kühe erschienen neugierig und trampelnd in dem Moment, als Susanne ihm gerade meine Duftnote unter die Naseworkshop_mai_09_mozart.jpg hielt.

Keiner hat geglaubt, dass der kleine Cocker auf die Idee kommt mich zu suchen, er nahm unterwegs alles mit was interessant war, so ganz nach Cockerart: die auftauchende offene Schafsweide, die köstlichen Schafsköttel, umgeknickte Halme usw und schließlich, so ganz nebenbei, nach einiger Zeit, keiner hat mehr dran geglaubt, stand er wedelnd vor mir in der Grillhütte in der ich mich versteckt hatte. Auf die Belohnung am Ende kann man ja auch als Cocker nicht einfach so verzichten.....

Genau das mögen Hunde – Nasenarbeit !  Es ist schade, dass man dazu immer zu Zweit sein muss , wenn man es privat macht und für Gruppen  ist der Zeitaufwand einfach sehr groß. Aber immer mal wieder gibt’s einen Workshop und der macht super viel Spaß.  Auch den Menschen, die hierbei etwas für ihre workshop_mai_09_lucky.jpgGesundheit tun, frische Luft und Anstrengung mit kleinen Ruhepausen und superzufrieden mit dem begabten Vierbeiner.

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In einigen Gruppen arbeiten wir gerade darauf hin, die Flyballbox zu benutzen, deshalb üben viele das Treten auf einen Deckel, Untersetzer, Kissen  oder Wärmflasche. Es ist lustig zu flyball_falschrum.gifsehen, wie unterschiedlich die Hunde mit der Box umgehen. Jilly wollte unbedingt drauftreten aber dabei den Abstand zu dem würstchenspuckenden Ding behalten. Mit langen Pfoten und weit ausholend berührte sie die Box. Für die ängstlichen Hunde wurde die Flyballbox zur Wurstschleuder umfunktioniert und die meisten Hunde verlieren auf diese Weise die Angst. Schaun wir mal, wer sich als zukünftiger Flyballspieler heraus kristallisiert.

 

Die Agi-Gruppe muss für die nächsten Wochen ohne A-Wand auskommen. Ich hab sie in ihrem reparaturbedürftigen Zustand nach Herzberg in Elkes Hundeschule verfrachtet. Hier wird sie wieder flott gemacht und kommt Elkes Mobilitygruppe gerade richtig. Unsere neue wird auch nicht mehr lange auf sich warten lassen, aber es ist ja immer eine ziemlich teure Angelegenheit. Das Geld muss erst mal verdient werden...

 

Gudrun wird demnächst mit einer Umweltgruppe starten. Sie findet dann immer samstags um 14.30 statt, immer an anderen Orten um neue Dinge kennen zu lernen und sich entsprechend zu benehmen,. Hierzu sollten sich Interessierte unbedingt anmelden. Außerdem startet sie einen Leinenführkurs, gut für alle die noch ein bisschen mehr brauchen als in den Gruppen geboten wird, allerdings wird hier bewusst auf den berüchtigten, gekonnten Leinenruck am Halsband verzichtet. Was nicht heißt, dass ihr in diesem Kurs mit eurem Hund diskutiert wie man an der Leine geht, oder ihn überredet. Und er lernt hier auch nicht dem Würstchen zu folgen, das können Hunde meist ganz ohne Überredungskunst. Für diesen Kurs kauft ihr Karten  mit einer bestimmten Stundenzahl. Falls ihr mal nicht könnt, geht die Stunde nicht verloren. Lasst es euch bei Interesse erklären.

 

Nach unserer Hundeführerscheinprüfung am 28.6.09, wird es für alle neuen Hundeführerscheinanwärter einen Infonachmittag geben. Dazu treffen wir uns am 5.7. um 15 Uhr ohne Hund hier im ATH. Kuchen dürft ihr mitbringen.......

 

 
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