31.10.2010, Ich gebe auf.....

31.10.2010 , Ich gebe auf....    und Folge 2 vom 7.11.2010 und Folge 3 vom 30.11.2010 unten

 

Schon nach 1 ½ Tagen bin ich fix und fertig und mit meinem Lerntheorielatein am Ende. Es img_0348.jpgfing Freitagmittag an. Nach einem ausgedehnten Spaziergang sitzen wir 3 wieder im Auto um nach Hause aufs Sofa, in meine heilige Mittagspause, zu fahren. Was mach ich aber stattdessen. Ich folge einer Eingebung und fahre einmal quer durchs Tal in Westerhof und parke in der Nähe des kleinen Wasserfalls und nötige meine Hunde noch einmal auszusteigen und noch eine Spazierrunde dranzuhängen. Eine eher unattraktive Runde, quer über eine Wiese, nichts was man nun unbedingt noch machen musste.

Es dauerte aber nicht lange und die unscheinbare Wiese wurde nun sehr aufregend. Neben einem weißen Wildschweinschädel (glaube ich) und ekelig verwesenden grauschwarzen Haarbüscheln saß Irmchen (so heißt sie seit gestern)!

Erst dachte ich dieses kleine kümmerliche Katzenkind schnurrt mich laut an. Beim näher kommen, meine Wauzis blieben schön brav einpaar Meter weiter weg liegen, war es dann aber doch eher ein Röcheln und Krächzen. Meine Leckerchen wollte sie nicht fressen , aber sie wollte unbedingt schmusen. So ein verhungertes kleines mickriges Ding, froh auf meinem Arm zu sein, dachte ich. Nach kurz gehaltenem Familienrat haben wir einstimmig beschlossen Irmchen mitzunehmen, denn ich dachte hier wird sie wohl verhungern. Sie hatte überhaupt keine Angst vor den Hunden und Daschka fand das schon ziemlich merkwürdig.

Irmchen ließ sich einpaar hundert Meter Richtung Auto tragen und dann kam ihr das wohl komisch vor. Sie wollte wieder runter, schmuste noch mal an Daschka vorbei , die einen entsetzten Satz rückwärts machte und dann lief Irmchen den ganzen Weg wieder zurück. Wir fuhren dann etwas traurig nach Hause um Katzenfutter zu holen.

Mit unserem Gourmet-Döschen und Trockenfutter in der Tasche fanden wir sie in der Nähe der alten Stelle in der Sonne sitzen. Schnell wurde klar, dass sie nicht Schlucken kann und andauernd schüttelte sie den Kopf. Also nahm ich sie wieder auf den Arm und sie ließ sich nun ruhig ins Auto setzen.

Der Tierarzt  diagnostizierte starken Milbenbefall, einen roten geschwollenen Hals, behandlungsbedürftige Zähne und –2 Kilo Gewicht. Kein Katzenbaby, nein nur klein und verkümmert. Sie konnte wohl schon länger nicht mehr fressen.

Nun bewohnt sie erst mal unseren Wintergarten, denn sie soll ja den Leon nicht anstecken, wer weiß was sie sonst noch alles hat. Zumindest war und ist das so geplant....

Mein mitleidiges Herz hat ihr aber nun , seit sie Rindertartar frisst und Katzenmilch mit Medizin schlabbert, morgens Wohnzimmerausgang erlaubt, während wir anderen Zwei- und Vierbeiner frühstücken. Glaubt mal nicht, dass ihr der Wohnzimmerausgang reicht, jetzt wo sie wieder zu Kräften kommt. In Nullkommernix hat sie heute Morgen die Klinken durch Dranhängen runtergedrückt und am Küchentisch Platz genommen. Gut, dass Leon schon draußen war. Ich glaub jetzt einfach mal, dass das Cortison schuld daran ist, dass sie so gierig ist, weil sonst wäre es nicht zu ertragen, wie sie um mein Frühstück gekämpft hat. Ich dachte echt schon ans Aussetzen (hihi) ....

Weder meine Stimme (vielleicht ist sie ja taub) noch meine schubsende Hand und auch die img_0351.jpgzusammengerollte Zeitung beeindruckten sie. Ich bin echt grob und laut geworden. Nö, keine Reaktion, sie wollte die Butter unbedingt. Ich glaub das halten meine Nerven nicht aus und auch Leni und Daschka zogen es vor aus der Küche zu verschwinden.

Das kann es doch nicht sein, dass ich mir nach meinem supertollen Leon aus dem Katzenhaus nun so einen Besen  aus dem Wald mitbringen musste. Was soll nur aus dem werden, er liebt sein Einzelkaterdasein.  Diese kleine Hungerharke ist so was von angstfrei und selbstbewusst, das kann ich kaum glauben. Sie stolziert hier durch alle Zimmer und neben ihr kann der Staubsauger umfallen oder ein Topfdeckel runterscheppern, das lockt nur ein müdes „huch“ hervor. Sie reibt dann ihr Köpfchen an dem polternden Ding, genau so wie an der zusammengerollten Drohzeitung. Sie schnurrt Leni um die Beine, die sich  angewidert wegdreht und Daschka rammt sie „liebevoll“ ihr Köpfchen in die Seite, dass die einen Satz nach dem andern macht. Ich fass es nicht. Ihre Krallen sind ständig in meiner Haut, nö, sie kratzt nicht, sie geht eigentlich mit ständigem Milchtritt durch die Gegend. Ich glaube sie ist total high.....

Ich werde weiter berichten – wenn ich dann noch kann.....

Stand der Dinge am 7.11.2010:

Nun haben wir es schon 8 Tage miteinander ausgehalten. Ich gebe zu ich kann mir immer img_0355.jpgnoch gut vorstellen wieder ohne sie zu sein, aber es wird halbherziger. Sie ist wirklich niedlich und absolut redselig. Meine Küche sieht eher unbewohnt aus, weil nichts mehr rumsteht, hier und da gibts noch Pfützen vom Wasserwerfer neben der Butter, wenn ich frühstücke und während meiner heiligen Sofa-Mittagspause muß sie in den Wintergarten, damit Daschka in Ruhe im Sessel liegen kann. Leni ist inzwischen sehr gelassen und Leon bleibt auch schon mal liegen, wenn Irmchen auf Tour durchs Haus ist. Wie zufällig trifft ihr Schwänzchen immer  wieder Leons Nase und Leons Platz auf dem Küchenstuhl wird allmählich Irmchens Platz, obwohl es noch 5 andere mit den gleichen Kissen gibt.

Ihre Saugnapfaktionen an den Türfenstern haben nachgelassen, denn sie wird nun kaum noch weggesperrt. Die Ausflüge vor die Tür mag sie noch nicht so wirklich, es sei denn sie gehen Richtung Sammelplatz gelbe Säcke. Hier kann sie es stundenlang aushalten, denn hier macht sie, was wir nie machen - den Müll putzen...

Ich glaube der Familienrat will, dass sie bleibt.

Stand der Dinge am 30.11.2010:

Also wir haben uns arangiert und bleiben natürlich zusammen. Irmchen nimmt rege am Familienleben teil, nur zu den Futterzeiten bekommt sie noch Krallanfälle und muss ausgesondert werden. Wenn sie nicht mehr warten kann hängt sie sich in meine Hosenbeine, was zur Folge hat, dass ich laut schreie, Daschka fluchtartig die Küche verläßt, Leon unterm Tisch Deckung sucht und Leni einmal tief durchatmet. Ich mach natürlich schon Irmchens Napf zuerst fertig und dirigiere sie dann in den Flur. Das ist filmreich und geeignet als Werbespott für die Futtermittelhersteller. Sie folgt dem Napf hechtsprungartig. Sie sieht dann eher aus wie ein Flughund, mit 4 seitlich ausgebreiteten Beinen und dabei schreit sie dann den hemmungslosen Futternapfalarmschrei.

Inzwischen hat sie einen Lieblingsplatz in der Küche auf dem Schrank bezogen und kann auch tagsüber hin und wieder mal ruhig und entspannt  schlafen. Ganz gesund ist sie noch nicht, ihre Ohren haben nach dem starken Milbenbefall arg gelitten. Immer noch schüttelt sie sich manchmal und putzt und kratzt sich, obwohl nach 3 Strongholdbehandlungen und 1 Woche Surolan eigentlich nichts mehr rumkrabbeln und schmarozern kann. Wir werden es mal mit Homöopathie versuchen.

Ich nutze ihre stete Ichverhungerangst seit einpaar Tagen natürlich zum Clickern. Hier findet sie gerade heraus, dass sie sich auf das Spiel  setzen soll und außerdem sind wir auf dem besten Weg durch einen Reifen zu springen. Sicherlich traut sie es sich bald ohne Kiste.

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