30.10.2023 Eine Adventsfeier
in diesem Jahr 2023 ja oder nein ?
Manchmal denke
ich, dass es verwerflich ist zu feiern während andere ihr Zuhause verlieren,
ihre Kinder, ihre Familien, ihre Tiere sterben……
Alles,
was das Leben ausmacht, wird im Krieg und bei Katastrophen zerstört. Sich
vorzustellen einfach gehen zu müssen, weil man nicht bleiben kann, nicht zu wissen,
wohin und wo man willkommen ist, und möglicherweise ist man alt und kraftlos
oder Kind und hilflos oder ein Tier und vergessen…….
Und wir feiern die Feste wie sie fallen, werfen weg was übrig ist oder schon
etwas älter, denken nicht daran, wie glücklich ein anderer wäre, wenn er hätte,
was wir entsorgen.
Im Oktober 2022
hab ich in einer ATH-Geschichte darüber geschrieben wie ich versuche in meinem
Leben Freude zu sammeln um mit dem Verlust meines erwachsenen Kindes leben zu
können. Man braucht schon sehr viel Freude, um nicht doch immer wieder traurig
durchzuhängen. Und es hört trotzdem nie auf.
Ich lerne, mehr als früher, das
Schlechte bzw Menschen oder auch Ereignisse, die dunkle Schatten werfen von mir
fern zu halten. Das ist manchmal ganz schön ernüchternd, weil man
Schlussstriche ziehen muß, weil man Entscheidungen treffen muß, weil man sich
eingestehen muß, dass man manchmal Dingen seinen Lauf lassen muß ohne helfen zu
können. Ich schaue die Nachrichten im Fernsehen und schaue bei manchen
Berichten tatsächlich weg, um die schrecklichen Bilder von Krieg und
Katastrophen nicht in mein Leben zu holen. Soviel Streit, Elend und Tod, in der
ganzen Welt - nicht viel anders ist es zwischen einzelnen Menschen in unserm Umfeld.
Wir könnten eine Adventsfeier
machen ohne die Not in der Welt zu vergessen. Wir könnten an diesem Tag einen Spenden-Topf
hinstellen und reintun was uns nicht zu doll weh tut.
Wo das Geld dann hingeht,
können wir gemeinsam entscheiden. Wir werden damit das Elend in der Welt nicht
kleiner machen , aber wir könnten es so sehen wie der kleine Junge in dieser
Geschichte:
Ein furchtbarer Sturm
kam auf. Der Orkan tobte. Das Meer wurde aufgewühlt und meterhohe Wellen
brachen sich ohrenbetäubend laut am Strand.
Nachdem das Unwetter langsam nachließ, klarte der Himmel wieder auf. Am Strand
lagen aber unzählige Seesterne, die von der Strömung an den Strand geworfen
worden waren.
Ein kleiner Junge lief am Strand entlang, nahm behutsam Seestern für Seestern
in die Hand und warf sie zurück ins Meer.
Da kam ein Mann vorbei. Er ging zu dem Jungen und sagte:" Du dummer Junge!
Was Du da machst, ist vollkommen sinnlos. Siehst Du nicht, dass der ganze
Strand voll mit Seesternen ist? Die kannst Du nie alle
zurück ins Meer werfen! Was Du da tust, ändert nicht das Geringste!"
Der Junge schaute den Mann einen Moment lang an. Dann ging er zu dem nächsten
Seestern, hob ihn behutsam vom Boden auf und warf ihn ins Meer. Zu dem Mann
sagte er :" Für ihn wird es etwas ändern!"
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