23.03.2005, Wenn ich einen Beagle hätte.....

Endlich wieder draussen mit Hürden, Wippe und Tunnel und 4 Hunden, die vergessen haben, dass sie eine Agilitygruppe sind.

Die Mittwochsgruppe: die wilde Türkin Coco, die kleine Zicke Asta, Nigel der Staubsauger und Zora, die ihrem Papa Gerd noch nicht so recht abnehmen will, dass sie mit ihm Spass haben kann.

Also, hätte ich einen Nigel, seines Zeichens Beagle,  hätte ich immer Ohropax in der Tasche und würde die zu Nasenstöpseln umfunktionieren. Dieser Hund hat immer was zu tun, denn es riecht überall und immer: Vor, unter und hinter jeder Hürde könnte vor 20 Jahren mal ein Stückchen Wurst gelegen haben......
Das Gute daran ist, dass Frauchen zwischendurch immer Zeit hat, sich den Parcours noch mal in Ruhe anzusehen und sich so auf die Handwechsel einzustellen. Aber auch das plötzliche Abbremsen, wenn Nigel ruft „hey, riech mal , hier war was...“,     kann sie inzwischen so gut einbauen, dass Aussenstehende denken könnten, das muss so sein. Neben der Nasenarbeit nimmt Nigel aber auch gekonnt alle Geräte – wenn er dann Zeit hat – und das wirklich wendig und selbstbewusst.

Die Wiese ist einfach eine Herausforderung, mit ihren leckeren Ziegenkötteln, die sich aber in Grenzen halten und den, auf der anderen Seite des Baches liegenden, interessiert rüber schauenden, Nachbarshunden.

Auch Zora kann schon eine Menge und kommt offensichtlich total gerne hier her. Aber irgendwie glaubt sie immer, dass meine Leckerchen besser schmecken als die von zuhause. Hm, scheint ein kleiner Gourmet zu sein........    Nein, ich glaub sie mag mich auch ohne Ente oder Hühnerherzen in der Tasche und das ist toll. Gerd muss sich einfach ein bisschen mehr anstrengen, sie zum Staunen zu bringen. Er könnte z.B. anfangen Jodeln zu üben und ein albernes Wedeln mit den Armen wäre auch nicht schlecht. Irgendwie werden wir schon noch die richtige Körpersprache finden, mit der er Zora nachhaltig und für den ganzen Parcoursdurchgang, beeindrucken kann.

Auch Coco war mal wieder in Hochform, so dass Papa Stefan irgendwann anfing sie zu siezen „Hallo Frollein !! “, „Hallo ????“, „Frollein ???“. Mit jedem Durchgang steigert sie sich dann aber und zeigt, dass sie eigentlich alles hat, was ein Agilityhund braucht. Nur noch eine Tüte voll Disziplin und Einsicht   (nennt man das nicht auch Grundgehorsam????) wäre nicht schlecht. Daran müssen wir wohl noch arbeiten. Ich werd mir da wohl mal was überlegen müssen.

(Andererseits, könnte es vielleicht auch mit mir zu tun haben???
 Am Donnerstag waren Coco und Zora in ihrer Benimm-Gruppe und da liessen sich beide hervorragend durch den Parcours führen, erzählte mir Petra. Sie waren nur zu zweit und haben neben Benimm noch ein bisschen “Hüpfen” (hihi) wollen. Na gut, ich denke darüber nach, ob ich mittwochs meiner Agilitygruppe fernbleiben sollte.......)

Und in Megahochform war Asta!  Und das ist überhaupt nicht ironisch gemeint. Sie erarbeitet sich tapfer jeden Zentimeter auf jedem neuen Gerät und am liebsten, wenn sie mit ihrem Daniel alleine in der Halle ist. Heute allerdings schaffte sie die Wippe auf Anhieb und war so stolz, dass sie in Riesensätzen, quer über die Wiese zu Mama Kim raste und ihr entgegenrief „haste das gesehn ?, haste das gesehn ?“, zurückraste, dabei in einem unglaublichen Satz über den kleinen Steg flog „yeah, yeah“ und es gleich noch einmal versuchte. Es war nicht zu übersehen, wie stolz auch Daniel war, denn der Daumen zeigte unaufhaltsam gen Himmel.

Paula war heute auch einmal dabei. Der Winzling ist ja nun schon „groß“ und darf nach Herzenslust springen und rennen. Sie findet die anderen Hunde eher stressig muss sich ständig ergeben und bleibt deshalb einsichtig bei Petra auf der Decke (ohne Leine!) und geht, wenn sie dran ist, mit geschwellter Brust und Arbeitseifer in ihre Startposition. Ach bin ich stolz! Als Nebenan-Mama darf ich das.

Völlig selbstverständlich und grandios lässt sie sich heute in der ihr fremden Gruppe von Petra am Tisch absetzen, wartet da bis sie abgerufen wird und lässt sich dann von Hürde zu Hürde führen, durch den Tunnel und und und.

Und am tollsten ist, dass Petra sich so gar die Reihenfolge, mit immerhin einem Handwechsel dazwischen, merken konnte und nicht hinfiel  .............................................

Gisela

 
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